Je kleiner die Kinder, desto größer die Ungeduld. Basteln nach komplizierten Anleitungen ist zudem nicht jeder Mensch Lieblingsbeschäftigung, manchmal fehlt es einfach an Zeit, aber auch Geld für die Anschaffung von geeignetem Werkzeug und die Einrichtung eines Arbeitsplatzes zum Hobeln, Sägen, Feilen und Bohren.

Und was, wenn ein so mühsam gebautes Instrument im Eifer des musikalischen Ausdrucksgefechtes zerbricht oder einem übermütigen Paukenschlag zum Opfer fällt?


Kinder sind nicht gleich böse, wenn sie Lust haben, etwas zu zerstören. Sie experimentieren ohne Ziel und stellen die Belastbarkeit des Materials gerne auf die Probe.

Unter diesem Gesichtspunkt eignen sich stabile Gemüse-Kartons, die es in jedem Supermarkt für 0 € gibt, als Trommel. Zum Draufschlagen genügt ein Stock, ob Ast, Besenstiel oder alter Kochlöffel. Natürlich geht es auch mit bloßen Händen. Und falls sich einmal dicke Wut angestaut hat, die nach Entladung sucht, können die Kinder die Kartons am Ende kaputttreten, um sie für den Altpapiercontainer fachgerecht zu zerteilen (Umwelterziehung und Abfallverwertung inklusive).

Auch Blechdosen und -deckel jeder Größe bieten eine klangintensive Bereicherung für das kostenlose Schlagzeug.

 

 

Dosen, Pappröhren und Blumentöpfe können mit Fotokarton, »Elefantenhaut«, Plastikplane, Lederresten (z. B. Fensterledertuch) u. ä. bespannt werden:

 

 

Mit Hilfe von Stift, Schere, doppelseitigem Teppich- und Kreppklebeband ist so eine Trommel schnell gebastelt:

 

 

Der Innenkreis entspricht der Trommelfläche gemäß dem Dosendurchmesser. Der Außenkreis kann nach Augenmaß gezeichnet werden (ca. 3 cm Breite, je nach Größe der Trommel). Anschließend Zacken bis kurz vor den Innenkreis schneiden. Beim Arbeiten mit kleineren Kindern lässt sich eine fertige »Sonne« als Schablone einsetzen.

 

 

Teppichklebeband rundherum am oberen Rand der Dose befestigen, Schutzfolie abziehen und das Trommelfell auflegen, jeden Zacken einzeln auf die Klebefläche drücken und vor allem am Ende dabei stramm ziehen (Vorsicht, dass der Innenkreis nicht verrutscht). Zum Schluss mit Kreppklebeband abdecken (wer mag, kann es anmalen, mit Buntpapier, Stoffresten, Federn u. ä. verzieren ...).

 

Mit Hutgummi und einer Holzperle wird aus einer mit Plastikfolie (Gefrierbeutel) bespannten Dose ein »Kugel-Knaller«: Perle durch das Gummiband ziehen, um die Dose spannen und mit Klebeband fixieren (oder zwei Löcher in die Seite der Dose bohren und das Band hindurchziehen).

 

 

Ist die erste Rolle Teppich- oder Kreppklebeband einmal aufgebraucht, bietet der Pappkern sogleich den nächsten Stoff zum Füllen der Klangräume. Die »Affenscheuche« aus Urwaldzeiten dient dem zivilisierten Menschen zum Vertreiben lästiger Besucher bei jeder Gelegenheit.

Vor dem Bespannen dieser doppelseitigen Drehtrommel wird auf den gegenüberliegenden Seiten in der Mitte je ein kleines Loch gebohrt. Je ein Stück Paketkordel durch das Loch stecken, von innen verknoten und mit einem Tropfen Leim fixieren. Auf die außen liegenden Band-Enden je eine Perle ziehen und beidseitig, d. h. rutschfest verknoten. Das Band muss so lang sein, dass die Perle die Mitte des Trommelfelles trifft. Für den Griff den Kern einer Faxpapierrolle oder Rundholz verwenden und entsprechend seinem Durchmesser eine Öffnung 90° von den Perlenschnuren entfernt bohren, Stab am Ende mit Leim beträufeln und durchstecken, bis er im Trommel-Kern oben anstößt. Nach dem Trocknen beide Seiten wie oben beschrieben mit Fotokarton oder »Elefantenhaut« bespannen.

 

 

Wer hat die Kokosnuss zersägt? Natürlich ist es auch möglich, mit der Nuss auf einen Baum zu klettern und sie auf einen spitzen Stein zu werfen, die Bruchstellen fallen jedoch selten so glatt und gerade aus wie gewünscht, um die Nusshälften geräuschvoll gegeneinander schlagen zu können. Sollten keine Kletterbäume vorhanden sein, empfiehlt sich deshalb der Gebrauch von Schraubstock und Säge. Die äußeren Kokosfasern mit Schmirgelpapier abschleifen.

 

 

Leichter zu knacken sind Walnüsse. Je älter die Nuss, desto eher fallen dabei zwei unbeschädigte Hälften ab. Evtl. vorher in Wasser einweichen. Für eine Walnuss-Kastagnette ein Stück Pappe ausschneiden, in der Mitte falten, mit Bastelleim je eine Walnusshälfte auf die Innenseiten kleben.

Kokosnussschalen lassen sich auch in das Karton-Dosen-Schlagzeug -Equipment integrieren und mit Stöckern bzw. Schlägeln beklopfen.